Waldhofbewohner laden zum ersten „Tag der Gesundheit“ ein
Greifenstein. Der Waldhof Elgershausen soll wieder werden, was er schon einmal war: ein Ort der Heilung. Daran arbeitet eine Gruppe von Menschen seit einigen Jahren. Am Sonntag, 29. September, lädt die Gemeinschaft zum ersten „Tag der Gesundheit“ ein.
„Die Veranstaltung soll eine Art ,Tag der offenen Tür‘ sein“, beschreibt Dr. Kai Krüger, der seit eineinhalb Jahren auf dem Waldhof lebt. „Eingeladen sind Kinder und Erwachsene, wir freuen uns, wenn sich die Menschen aus der Region den Ort anschauen.“
Die Angebote richten sich an die ganze Familie. So können Kinder zum Beispiel an einem Erste-Hilfe-Kurs teilnehmen. Auch ein Zirkus ist vor Ort. Bogenschießen, eine Einführung in das Heilfasten und eine historische Führung stehen ebenfalls auf dem Programm. Der Arzt, der in der Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit Herborn beschäftigt ist, ergänzt: „Wenn Interesse besteht, werden wir die Besucher auch durch die ehemalige Klinik, das Prinz-Albrecht-Haus, führen.“
Das Krankenhaus auf dem Walhofgelände soll reaktiviert werden. Einige Ideen sind: Das Gebäude als Klinik für Reha, Kuren oder spezielle Therapieformen zu nutzen, auch ein Pflegeheim oder Hospiz wären möglich. Ergänzend dazu könnten kleinere Praxen einen Teil der Räumlichkeiten nutzen. Ein kunsttherapeutischer Bereich könnte das Angebot abrunden. Um die Projekte umsetzen zu können, suchen die Waldhofbewohner Investoren.
„An dem Tag laden wir auch zu einem Vortrag, beziehungsweise zu einem Forum ein, bei dem es um das Thema Gesundheit auf dem Waldhof geht“, erläutert Krüger. „Wir werden auch darauf eingehen, was hier auf dem Gelände und was mit der ehemaligen Klinik geplant ist.“ Besucher können bei der Veranstaltung Fragen stellen.
„Wir wollen Verantwortung übernehmen, aber wir schaffen es nicht allein, alles zu kompensieren“, sagt Krüger. „Deshalb soll auf dem Waldhof eine Art Marktplatz oder Forum entstehen, wir wollen zeigen, dass hier Menschen leben und dass etwas passiert. Es soll auch eine Art Annäherung sein.“
Der Fokus am Waldhof liegt auf gesundheitlicher Prävention
Der Waldhofgruppe, die das „Zukunftsdorf Waldhof“ entwickelt, und zu der unter anderem Handwerker, Pädagogen, Künstler, Ärzte und Kinder gehören, ist bewusst, dass einige Menschen aus der Region der Gemeinschaft skeptisch gegenüber stehen. Kai Krüger stellt klar: „Wir sind keine Sekte oder Ähnliches. Der Waldhof soll neu belebt und zukunftsfähig gemacht werden.“ Der Fokus liege auf der gesundheitlichen Prävention. Den Bewohnern schwebt vor, einen Gesundheitsort zu schaffen, der als Leuchtturmprojekt einen Impuls in das Gesundheitswesen gibt.
Unsere Nachbarn profitieren von unserem Nutzgarten, indem sie Gemüsekisten aus biologischem Anbau erhalten.
Die Gemeinschaft ist zudem dabei, ein Ökodorf mit nachhaltigem Energiekonzept, regenerativer Landwirtschaft und Angeboten von sozialen und kulturellen Begegnungsräumen mit den Menschen der Region zu schaffen. Unter anderem wegen dieser Werte sei er auf den Waldhof gezogen, sagt Kai Krüger und fügt an: „Mit der Gründung der Bürgerstiftung sind wir nun auch offiziell ein Teil der Region. Zudem profitieren unsere Nachbarn bereits von unserem Nutzgarten, indem sie Gemüsekisten aus biologischem Anbau erhalten.“
Auch diesen Garten können sich Besucher ansehen. Außerdem wird es beim „Markt der Möglichkeiten“ Infostände geben, an denen Institutionen Gesundheitsangebote aus der Region und vom Waldhof vorstellen. Mit dabei sind unter anderem der ambulante Hospizdienst aus Wetzlar, das Fastenteam des Waldhofs und Ernährungsberater. Eine Literatur-Werkstatt zu historischen Figuren des Heilortes wird ebenfalls angeboten.
„Das sind alles Schnupperangebote“, erläutert der Mediziner. „Wir werden an dem Tag keine Check-ups, Diagnostik oder Ähnliches anbieten.“
Für die musikalische Untermalung sorgt der Waldhofchor gemeinsam mit dem Chor „Sound of Ulmtal“. Krüger fügt an: „Singen ist gut für Körper und Seele, und der gemeinsame Auftritt zeugt von der Annäherung zwischen den Menschen aus der Region und den Waldhofbewohnern.“
Der erste „Tag der Gesundheit“ – weitere sollen jährlich oder alle zwei Jahre folgen – beginnt um 10 Uhr und findet auf dem gesamten Waldhofgelände statt. In der Zeit von 12.30 bis 13.30 Uhr wird ein Mittagessen serviert. Zudem gibt es Kuchen. Ein offener Ausklang ist für 18 Uhr anvisiert. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
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